Es gibt keine Quellen für gesichertes historisches Wissen über Noreia. Die einzigen schriftlichen Erwähnungen des Namens stammen aus der Römerzeit. Im Internet findet man folgende Vermutungen über Noreia, die uns dazu inspiriert haben, sie ins Zentrum unsere Jahresrades zu stellen und ihr den Tempel zu weihen:
Noreia ist eine aus Weiheinschriften der römischen Kaiserzeit bekannte vorrömische Göttin im Raum des heutigen Österreichs. Sie wurde von den Römern mit der ägyptischen Göttin Isis gleichgesetzt und als Isis-Noreia verehrt.
Der Name Noreia wird mit dem keltischen Stamm der Noriker in Verbindung gebracht, in dessen Siedlungsgebiet ihre Inschriften gefunden wurden. Heiligtümer sind in Hohenstein im Glantal und auf dem Ulrichsberg durch Inschriften bezeugt. Im Ort Frauenberg bei Leibnitz, 500 m neben dem Schloss Seggau, befand sich das größte Heiligtum der Isis-Noreia.
Die Göttin Noreia wurde ab 1500 v. Chr. in einem Tempel am Frauenberg und als übergeordnete Göttin auf dem gesamten Gebiet des heutigen Österreichs verehrt. Noreia war eine Muttergottheit und Landesgöttin, sowie Schützerin des ausgedehnten Bergbaues, wie verschiedene Weiheschriften bezeugen. In der römischen Zeit wurde "Isis-Noreia" als Herrin des Schicksals, des Lebensglücks, der Fruchtbarkeit, des Bergsegens und der heilenden Kraft insbesondere des Wassers angesehen.
Wir verehren Noreia als die große Mutter, die alle ihre Kinder liebt und mit den Gaben ihrer Natur beschenkt. In unserem modernen Göttinnen-Glauben ist die Göttin die liebevolle Kraft, die uns ständig umgibt und die uns immer wieder auffordert unser Herz weiter zu öffnen und liebevoll und großzügig miteinander umzugehen. Im Zentrum der Göttinnen-Spiritualität steht unser Eingebunden Sein in die natürlichen Zyklen und Kreisläufe des Lebens, von Geburt, Wachstum, Reife, Tod, dem Ruhen in der Zwischenwelt und der Wiedergeburt. Wir ehren Mutter Erde und alle ihre Kinder, in diesem Sinn liegen uns Umweltschutz, Menschenrechte, insbesondere die der Frauen und Kinder, und der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit sehr am Herzen.
Darüber hinaus gibt es keinerlei Vorschriften oder heilige Bücher in der Göttinnen-Spiritualität. Es geht uns darum Erfahrungsräume und insbesondere einen heiligen, der Göttin geweihten Ort – ihren Tempel – zu schaffen, wo Menschen die liebevolle Gegenwart der Göttin spüren und selbst mit ihr in Verbindung treten können. Dieser Tempel wird erträumt, gehütet und getragen von einer Gemeinschaft göttinliebender Menschen.
Der neu entstehende Tempel in Wien soll Noreia, dieser uns namentlich bekannten Mutter des Landes geweiht werden. Nach unserem Verständnis drückt sich die Göttin im Lauf des Jahres in ihren verschiedenen Aspekten in der Natur aus.
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Bei den schamanischen Reisen für die Erstellung unserer Göttinnen-Masken für die "Erste Österreichische Göttinnen-Konferenz in Wien" haben einige von uns einen Vogel mit einem langen Schnabel gesehen. So sind wir auf die Spur des Waldrapp oder Schopf-Ibis als heiliges Tier der Noreia gekommen. Dieses Tier ist bei uns im Mittelalter völlig ausgerottet worden. Seit etlichen Jahren laufen Projekte zur Wiederansiedelung. So wie der Waldrapp kehrt auch die Göttin zurück in dieses Land.